Pearls Weg zum Leseförderhund

Alles begann mit einer einfachen Idee, angetrieben von einem großen Problem!

 

Viele Kinder haben heutzutage Schwierigkeiten beim Lesen. Das beeinträchtigt nicht nur den Deutschunterricht, sondern hat auch Auswirkungen auf andere Schulfächer. So können beispielsweise Textaufgaben oft nicht richtig verstanden werden, da der Sinn des Gelesenen nicht erfasst wird. Dieses Problem zeigt sich in nahezu allen Unterrichtsbereichen. Aus diesem Grund entstand die Idee des Leseförderhundes.

Pearl hat bereits erfolgreich den Eignungstest als Besuchs-, Therapie- und Schulhund bestanden. Jetzt kann unsere gemeinsame Reise weitergehen und Pearls Ausbildung zum Leseförderhund beginnen.

 

Warum braucht ein Leseförderhund eine fundierte Ausbildung?

 

Ein Leseförderhund muss hohen Anforderungen gerecht werden, die nicht jeder Hund von Natur aus erfüllt. Unsere Pearl hat den Eignungstest zum Besuchshund, Therapiebegleithund und Schulhund erfolgreich bestanden und wurde für die weitere Ausbildung als geeignet eingestuft.

Nach der Eignungsprüfung durchlaufen die Hunde eine schrittweise strukturierte Ausbildung, die sie gezielt auf ihre späteren Aufgaben vorbereitet. Dabei müssen sie folgende Fähigkeiten und Eigenschaften mitbringen:

  • Ausgeprägtes Interesse und Offenheit gegenüber ihrer Umgebung
  • Aktive und freiwillige Interaktion mit fremden Menschen
  • Zuverlässige Signal- und Impulskontrolle
  • Fähigkeit, sich an der Bezugsperson zu orientieren
  • Geistige und körperliche Reife
  • Gute Sozialisation, um souverän mit verschiedenen Situationen umzugehen
  • Motivation und eine spielerische Grundhaltung

 

Die Ausbildung erstreckt sich über ein Jahr und umfasst die folgenden Module:

  • Erkennen und Umgang mit Stresszeichen und Überlastung
  • Lernverhalten des Hundes verstehen und in der Praxis anwenden
  • Grundgehorsam und Sachkunde des Hundehalters
  • Spezialisierung und Anpassung an die Anforderungen des jeweiligen Einsatzbereichs

 

Zum Abschluss der Ausbildung wird eine umfassende Prüfung abgelegt, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fähigkeiten umfasst. Hierzu gehört auch eine Praxisprüfung im späteren Einsatzbetrieb.

 

Welche Vorteile verspricht die Leseförderung mit Hund?

 

Die Aufgabe des Hundes ist es, den Schülerinnen und Schülern die Angst und die Hemmung vor dem Lesen zu nehmen, ihr Selbstvertrauen zu stärken und sie zum Lesen zu motivieren. Denn nur wer sich im Lesen regelmäßig übt und dabei Freude empfindet, kann sich langfristig verbessern und seine Fähigkeiten ausbauen.

Ein tierischer Zuhörer bringt einige nützliche und wertvolle Eigenschaften mit:

 

  • Ein Hund kritisiert nicht

Er lacht nicht über Fehler, er bewertet die Leseleistung nicht und hat auch keine vorgefertigte Meinung zu den Schülerinnen und Schülern. Vielmehr lässt er sich geduldig auf die Situation ein. Er nimmt den Schülerinnen und Schülern die Angst vor dem Lesen und sorgt dafür, dass sie in einer ungezwungenen und lockeren Umgebung ganz unbefangen vorlesen können.

Davon profitieren besonders Kinder, die eine Leseschwäche haben und im Unterricht deshalb eher schüchtern und zurückhaltend erscheinen. Durch die entspannte Atmosphäre entwickeln diese Kinder mit der Zeit in Lesesituationen immer mehr Selbstbewusstsein, auf das sie dann auch in anderen Situationen zurückgreifen können.

 

  • Ein Hund unterbricht das Lesen nicht

Dadurch bleiben die Schülerinnen und Schüler im Lesefluss und können sich ganz auf die Geschichte oder den Text konzentrieren, ohne dass sie durch kritische Hinweise oder direkte Verbesserungen aus ihrem Rhythmus gebracht werden. Diese ungestörte Übungszeit ist besonders wichtig für Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben und sich leicht ablenken lassen.

 

  • Ein Hund motiviert zum Lesen

Da es in der Vorlesezeit mit dem Hund keine Misserfolge gibt und stattdessen positive Erfahrungen gemacht werden, entwickeln Kinder, die sonst wenig Freude am Lesen haben, eher Spaß an Büchern. Der Hund ist sozusagen ein positiver Verstärker, der das Lesen wieder mit schönen Eindrücken, Erfolgserlebnissen und angenehmen Gefühlen verknüpft, was die Motivation zum Lesen nachhaltig steigert.

 

  • Ein Hund entspannt die Vorlesesituation

Beim Vorlesen können die Kinder den Hund streicheln, seine Nähe spüren und sich durch seine ruhige Präsenz geborgen fühlen, was die Situation zusätzlich entspannt und beruhigt. Ohne Anspannung und Stress fällt es den Schülerinnen und Schülern deutlich leichter, flüssig zu lesen und sich auf den Text einzulassen. Die positive Wirkung von Haustieren gegen Stress und Nervosität ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen und wird immer wieder bestätigt.